Ziel dieses Moduls M 7.5 ist die Vorstellung einer substantiellen Lernumgebung („Inter-Netzzo"). Das Modul kann unabhängig von anderen Modulen eingesetzt werden, es bietet sich aber auch ein Einsatz im Zusammenhang und aufbauend auf das Modul M 7.1 an, da die herausgearbeiteten Qualitätsmerkmale guter Aufgaben im Rahmen der Lernumgebung „Inter-Netzzo" für den Bereich „Raum und Form" Konkretisierung finden.
Die Teilnehmer der Veranstaltung setzen sich auf der Grundlage einer theoretischen Einbettung intensiv mit den Aufgabentypen und Spielideen der Lernumgebung auseinander. Dabei arbeiten sie heraus, welche (kognitiven) Anforderungen durch die Lernumgebung an die Lernenden gestellt werden.
In dem ersten Teil der Sachinfos wird die Lernumgebung und ihre Entwicklung theoretisch eingebettet. Im Rahmen einer grundsätzlichen Begriffsklärung zu dem Phänomen Raumvorstellung wird zunächst ein handhabbares Begriffsverständnis entwickelt, welches die Beschreibung mentaler Anforderungen an die Lernenden in den Mittelpunkt stellt.
Diese inhaltsübergreifende Perspektive wird an dem Lerngegenstand (Würfel-) Netze konkretisiert: Die grundlegende Fragestellung lautet: Warum sind (Würfel-) Netze ein zentraler Lerngegenstand zur Förderung der Raumvorstellung in der Grundschule? In einem ersten Schritt werden die Ziele anhand der charakteristischen Zugangsweisen zu Würfelnetzen auf der Handlungsebene hervorgehoben. Auf der Vorstellungsebene hingegen werden die für die Handlungsebene formulierten Forderungen weit weniger konsequent verfolgt und noch weniger im Rahmen geeigneter Lernumgebungen umgesetzt. Dieses zeigt sich anhand der individuellen mentalen Vorgehensweisen, die Kinder bei der Arbeit mit solchen „klassischen" Lernumgebungen zu Würfelnetzen entwickeln.
Diese Beobachtung wirft die Frage auf, welche mentalen Vorgehensweisen Lernende im Zusammenhang mit (Würfel-) Netzen entwickeln sollen, wenn die Raum-Vorstellung gefördert werden soll.
Die offenkundige Diskrepanz zwischen intendierten und tatsächlich gebildeten mentalen Vorgehensweisen verdeutlicht, dass durch die „klassischen" Lernumgebungen zu Würfelnetzen Raum-Vorstellung weder langfristig noch umfassend zufriedenstellend gefördert wird.
Den theoretischen Rahmen abschließend werden Anforderungen an das Design einer Lernumgebung formuliert.
Der zweite, praxisorientierte Teil greift zunächst die inhaltliche und methodische Hinführung zu der entwickelten Lernumgebung auf. Im Anschluss daran wird die Konzeption der Lernumgebung vorgestellt und Aufgabentypen sowie Spielideen mit jeweiligen Differenzierungsmöglichkeiten zur eigenen Erkundung und Analyse präsentiert.
Dies ermöglicht dem Leser, die Reichhaltigkeit der Lernumgebung sowie die differenzierten Anforderungen detaillierter in den Blick zu nehmen.
Im Rahmen von Erprobungen in unterschiedlichen Schuljahren der Klassenstufen 3–6 entstanden Schülerdokumente, welche die mentalen Vorgehensweisen bei der Arbeit mit der Lernumgebung skizzieren und somit einen Einblick in die kognitiven Anforderungen ermöglichen, die an Lernende gestellt werden.
Im Rahmen der Sachinfos findet der Leser insbesondere folgende Aspekte thematisiert (in alphabetischer Sortierung):
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Analyse von Schülerdokumenten
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Aufgabenvariationen
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Beschreiben und Begründen
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Differenzierte Anforderungen
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Förderung prozess- und inhaltsbezogener Kompetenzen
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Forscheraufträge
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Herausfordernde Problemstellungen
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Natürliche Differenzierung, die Bearbeitungen von Aufgabenstellungen auf unterschiedlichen Niveaus ermöglicht
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Offene Aufgaben, die Selbstdifferenzierungspotenzial aufweisen
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Operatives Prinzip
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Raumwahrnehmung – Raumvorstellung – Räumliches Denken fördern
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Reichhaltigkeit möglicher Problemstellungen
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Spiralcurriculare Bedeutsamkeit
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Substanzielle Aufgaben
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Üben, erforschen und entdecken
Sachinfos - Inter-Netzzo
Präsentation
Im Materialordner finden Sie die Präsentation für die Veranstaltung zum Thema „Inter-Netzzo – Im Kopf unterwegs zwischen Netzen, Schachteln und Würfeln".
Moderationspfad
Kommentierungen zur Moderation sind den jeweiligen Kommentar-Fenstern auf den einzelnen Powerpoint-Folien beigefügt. Sie enthalten wichtige Hintergrundinformationen zu den einzelnen Folien und geben einen möglichen Verlauf der Veranstaltung wieder. Eigene Modifikationen können in den einzelnen Fenstern vorgenommen werden.
Das Material für die Teilnehmer umfasst
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die einzelnen Abbildungen der Netze und
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eine exemplarische Auswahl der verschiedenen Aufgabentypen in Form einzelner Aufgabenkarten.
In einer ersten Aktivitätsphase ordnen die TeilnehmerInnen die gemischten Abbildungen der Netze nach Quartetten.
In einer weiteren Arbeitsphase erhalten die TeilnehmerInnen ausgiebig Gelegenheit zur eigenen Erprobung und Analyse der Aufgabenstellungen, Aufgabentypen und Spielideen, mit dem Ziel, die charakteristischen Merkmale „Guter Aufgaben" (auch mit Blick auf die differenzierten kognitiven Anforderungen) exemplarisch herauszuarbeiten.