Texte
Kinder denken und rechnen anders
Kinder rechnen anders
Dieser Text beschreibt zunächst die grundsätzlichen Positionen der Kompetenz- und der Defizitorientierung, bevor er anhand von Beispielen aufzeigt, dass die kompetenzorientierte Sichtweise auf das Denken und Lernen der Kinder den Blick dafür schärft, dass Kinder häufig und auf vielfältige Art und Weise anders denken. Exemplarisch werden auch Konsequenzen für den Unterricht beschrieben.
Kinder denken anders
In diesem Papier wird beschrieben, dass Kinder auf unterschiedliche Weise anders denken. Andersartigkeit wird aus der kompetenzorientierten Perspektive nicht als Defizit, sondern als Differenz verstanden. Das heißt, dass die Sichtweise des Kindes als eine erfindungsreiche und aus seiner Sicht sinnvolle Deutung der Dinge gesehen wird, die häufig eine andere ist, als diejenige der Erwachsenen, die aber prinzipiell zunächst einmal die vernünftigen „Versuche" des Kindes widerspiegelt, Anforderungen zu bewältigen.
Mit den Augen der Kinder
Jede Aufgabe hat eine Lösung
Zu Beginn der 80er-Jahre wurde französischen Kindern die Aufgabe gestellt: „Auf einem Schiff sind 26 Schafe und 10 Ziegen. Wie alt ist der Kapitän?" Nahezu 80% der Zweit- und Drittklässler haben die im Text genannten Zahlenwerte miteinander kombiniert und sind auf diesem Wege in der Regel zu dem Ergebnis gekommen, der Kapitän müsse 36 Jahre alt sein. Aber schalten die Kinder wirklich ihren Verstand mit Beginn der Mathematikstunde aus? Der Text gibt eine Antwort auf diese Frage und wirbt dafür, sich zu fragen, warum Schülerinnen und Schüler Schafe und Ziegen zusammen zählen, um das Alter des Kapitäns zu ermitteln.
Text – Jede Aufgabe hat 'ne Lösung
Mit Fehlern muss gerechnet werden
Gerade in Mathematik ist die Auffassung weit verbreitet, dass Fehler etwas Bedrohliches, Störendes und daher möglichst zu Verhinderndes bzw. bei Auftreten umgehend zu Beseitigendes seien. In diesem Papier wird hingegen auch oder gerade für Mathematik eine andere Sichtweise gefordert: Fehler sind natürliche Bestandteile eines jeden Lernprozesses. Mit Fehlern muss gerechnet werden!