Eine Fortbildungsveranstaltung des Zentrums für Weiterbildung der Technischen Universität Dortmund, in Zusammenarbeit mit der Deutsche Telekom Stiftung, dem Ministerium für Schule und Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen, dem IEEM (Institut für Entwicklung und Erforschung des Mathematikunterrichts), dem IfS (Institut für Schulentwicklungsforschung) der TU Dortmund sowie der WWU Münster.

 

Programmablauf
Das Kooperationsprojekt PIK AS setzt sich aus den Bereichen PIK (Prozess- und Inhaltsbezogene Kompetenzen) und AS (Anregung von fachbezogener Schulentwicklung) zusammen. Das grundlegende Ziel beider Teilprojekte ist die systematische Entwicklung und Bereitstellung von Unterstützungsleistungen für die fachbezogene Weiterentwicklung von Unterricht und Schule und zur Information aller am Lehr-Lernprozess beteiligten Personen.

Auf dem PIK AS-LehrerInnentag möchten wir Ihnen im Rahmen eines Vortrags und mehrerer Workshops neu entwickeltes Fortbildungs-, Unterrichts- und Informationsmaterial vorstellen.

Der Hauptvortrag wird gehalten von Christoph Selter (Technische Universität Dortmund, Teilprojekt PIK).

Zudem werden Workshops zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten angeboten.

09.30 Uhr Projektpräsenationen, Begrüßungskaffee im Audimax-Foyer
10.15 Uhr Begrüßung und Eröffnungsvortrag (Prof. Dr. Christoph Selter) Audimax
11.25 Uhr Pause zum Raumwechsel  
11.40 Uhr Workshops Mathematikgebäude
13.00 Uhr Mittagspause Mittagessen in der Mensa
14.00 Uhr Workshops Mathematikgebäude
15.20 Uhr Ende der Tagung  

  
Vortrag

Individuelle Förderung im Mathematikunterricht der Grundschule

Prof. Dr. Christoph Selter (Technische Universität Dortmund, Teilprojekt PIK)

In den letzten Jahren ist die Forderung nach individueller Förderung mehr und mehr ins Zentrum der öffentlichen, politischen, pädagogischen und fachdidaktischen Diskussion gekommen. Im Vortrag sollen zum einen fragwürdige Entwicklungen aufgezeigt werden. Zum anderen sollen anhand von (Video-) Beispielen aus dem Unterricht die folgenden Fragen bearbeitet werden.

  • Wie kann man im Mathematikunterricht Kindern das Beschreiten eigener Wege ermöglichen, ohne dabei aus dem Blick zu verlieren, dass durch den Lehrplan vorgegebene Ziele erreicht werden müssen?
  • Wie kann man Kinder im Mathematikunterricht auf individuell unterschiedlichen Niveaus herausfordern, ohne dabei das gemeinsame Lernen zu vernachlässigen?
  • Wie kann man den Mathematikunterricht öffnen, ohne dabei zentrale mathematikdidaktische Leitideen und Qualitätsstandards außer Acht zu lassen?

Workshops

Professionelle Lerngemeinschaften - PIK-Material in Lehrerkooperation nutzen (WS 1)

Prof. Dr. Martin Bonsen / Carola Hübner (Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Teilprojekt AS)

In dem Workshop wird den Teilnehmern das Konzept der Professionellen Lerngemeinschaften vorgestellt sowie Möglichkeiten aufgezeigt, wie das PIK-Material konkret in kooperativer Art und Weise an der Schule eingesetzt werden kann.

 

Wie kann der Heterogenität im arithmetischen Anfangs¬unterricht begegnet werden? (WS 2)

Nina Drechsler (Kompetenzteam Köln & Technische Universität Dortmund, Teilprojekt PIK)

In diesem Workshop wird anhand einer arithmetischen Unterrichtsreihe in der Schuleingangsphase (Klasse 1 und 2 bzw. jahrgangsgemischt 1/2) dargestellt, wie ausgehend von einer Standortbestimmung bei allen Kindern von Anfang an sowohl inhaltsbezogene als auch prozessbezogene Kompetenzen gefordert und gefördert werden können. Dabei werden Sie Gelegenheit haben, sich mit einigen Aufgaben, Übungen und Spielen dieser Reihe ausführlicher auseinanderzusetzen.

 

Würfelnetze handlungsorientiert entdecken (WS 3)

Stefanie Gatzka (Funckeparkschule, Hagen)

Das Leben in einer dreidimensionalen Welt verlangt, räumliche Gegeben¬heiten wahrzunehmen, diese in der Vorstellung zu „sehen", sie mental zu bewegen und umzusortieren. Im Workshop erfahren Sie, wie das Aufgabenformat Würfelnetze im Mathematikunterricht der Grundschule eingesetzt werden kann, um das Raumvorstellungsvermögen der Kinder zu fördern.

 

„Ich habe das jetzt anders gerechnet, weil ich jetzt mehr gelernt habe." - Entwicklung flexibler Rechenstrategien (WS 4)

Dr. Daniela Götze (Technische Universität Dortmund, KIRA-Projekt)

Ziel des Mathematikunterrichts sollte es sein, dass die Kinder bei Rechenauf-gaben flexibel - d.h. je nach Aufgabe - eine möglichst geschickte Rechenstrategie verwenden. Im Unterrichtsalltag kann man aber erleben, dass viele Kinder konsequent nur eine Rechenstrategie benutzen und somit nicht flexi-bel rechnen, auch wenn im Unterricht andere Strategien thematisiert wurden. Wie kann man also alle Kinder dazu anregen, neue Rechenwege auszuprobieren? In diesem Workshop werden Aufgabenformate vorgestellt, mit Hilfe derer Zweit- und Drittklässler angeregt werden können, für sie neue „Rechen-tricks" zur halbschriftlichen Addition auszuprobieren.

 

Leistungen beurteilen und rückmelden (WS 5)

Insa Hubben (Kompetenzteam Köln & Technische Universität Dortmund, Teilprojekt PIK)

Leistungsfeststellungen sollten vornehmlich durchgeführt werden, um Grundlagen für Maßnahmen der individuellen Förderung zu erhalten. Im Workshop werden Ideen für einen lernförderlichen Umgang mit den Leistungen der Kinder vorgestellt. Zudem wird aufgezeigt, wie eine Beurteilung von prozessbezo-genen Kompetenzen (Problemlösen, Argumentieren, ...) möglich ist.

 

Zahlenraumerweiterung mit dem Tausenderbuch und dem Millionbuch: Eine sprachliche und mathematische Herausforderung - nicht nur für mehrsprachige Klassen! (WS 6)

Gamze Kara (Gertrudis-Schule, Bochum) / Eva Lammerding (Bredde-Schule, Witten)

Eine wichtige Aufgabe des (Mathematik)-Unterrichtes ist es, die Sprachfä-higkeit der Kinder zu fördern - denn jedes Lernen ist eng mit Sprache verbunden. Im Workshop werden Möglichkeiten der Förderung in den Bereichen der Sprachrezeption und -produktion anhand von Beispielen aus einem dritten und einem vierten Schuljahr im Kontext 'Orientierungsübungen im neuen Zahlenraum' vorgestellt.

 

Eine Klasse voller Experten - Expertenarbeit im Mathematikunterricht (WS 7)

Janina Klammt (Technische Universität Dortmund, Teilprojekt PIK)

Expertenarbeit ist bei Weitem mehr als nur eine Methode, die Kindern viel Raum zur Mitgestaltung des Unterrichts ermöglicht: Hierdurch werden Kommunikations- und Interaktionsprozesse zielgerichtet initiiert, um die mathematische Ausdrucksfähigkeit und damit insbesondere die prozessbezogenen Kompetenzen wie Argumentieren, Kommunizieren und Darstellen zu fördern. Als den Kindern vertraute und eingeübte Methode kann die Exper-tenarbeit zudem zu einer konstruktiven und positiven Arbeitsatmosphäre beitragen. In diesem Workshop wird an einer Unterrichtsreihe zum Thema SOMA-Würfel exemplarisch illustriert, wie Expertenarbeit im Mathematikunter-richt der Grundschule angemessen organisiert und durchgeführt werden kann.

 

„Ich glaube es ist Zufall": Eine Lernumgebung zum Thema „Daten, Häufigkeiten und Wahrscheinlichkeiten" (WS 8)

Angela Knappstein (Technische Universität Dortmund, Teilprojekt PIK)

Ob bei Würfelspielen zu Hause oder beim Glücksraddrehen auf dem Jahrmarkt: Der bewusste Umgang mit Daten, Häufigkeiten und Wahrscheinlichkeiten hat eine hohe alltägliche Relevanz und sollte nicht zuletzt deshalb fester Bestandteil des Mathematikunterrichts sein. In diesem Workshop wird darum eine erprobte Lernumgebung vorgestellt sowie aufgezeigt, wie es möglich ist, dass alle Kinder am gleichen Aufgabenformat arbeiten, jedoch auf sehr unterschiedlichem, individuellem Niveau.

 

Rechenschwierigkeiten vorbeugen - von Anfang an! (WS 9)

Katharina Kuhnke (Technische Universität Dortmund, Teilprojekt PIK)

Schwierigkeiten beim Mathematiklernen sind in der Regel auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. Auch wenn es widersinnig erscheinen mag: Sogar der Unterricht kann das Entstehen von Rechenschwierigkeiten bedingen. Unterricht muss also so gestaltet sein, dass tragfähige Vorstellungen zu Zahlen und Operationen entwickelt und damit Rechenschwierigkeiten vorgebeugt werden können. In diesem Workshop soll zunächst der Frage nachgegangen werden, welche Vorstellungen zu Zahlen und Operationen die Kinder im Anfangsunterricht aufbauen sollten. Darauf aufbauend werden ausgewähl-te unterrichtspraktische Anregungen vorgestellt.

 

Mit Standortbestimmungen individuelle Lernstände feststellen (WS 10)

Maren Laferi (Technische Universität Dortmund, Teilprojekt PIK)

Standortbestimmungen dienen der fokussierten Feststellung individueller Lernstände zu bestimmten Zeitpunkten im Lehr-/Lernprozess. Dabei bedarf es einer überlegten Aufgabenauswahl, damit Standortbestimmungen überhaupt Informationen über Denkwege, Vorgehensweisen, Schwierigkeiten und Lernentwicklungen der Kinder liefern können. Im Workshop werden nach einer kurzen theoretischen Einbettung exemplarische Standortbestimmungen zu ausgewählten Themen des Arithmetikunterrichts im 3. und 4. Schuljahr vorgestellt und mittels dieser Kriterien für ‚gute Standortbestimmungen‘ erarbeitet.

 

"Wir werden Entdecker-Päckchen-Forscher". Prozess- und inhaltsbezogene Kompetenzen fördern - wie geht das? (WS 11)

Andrea Laurs (GS Antwerpener Straße, Köln & Kompetenzteam Köln)

Im Workshop wird praxisnah dargestellt, wie die PIK AS-Unterrichtsmaterialien im Unterricht eingesetzt wurden. Anhand von Beispielen aus einem dritten Schuljahr wird exemplarisch verdeutlicht, wie inhalts- und prozessbezogene Kompetenzen im Unterrichtsalltag integriert gefördert werden können. Es werden insbesondere Anregungen zu den folgenden Leitfragen gegeben:

Wie kann der Lehrer/die Lehrerin die Kinder dabei unterstützen, Muster und Strukturen zu erkennen?
Wie kann der Lehrer/die Lehrerin die Kinder dabei unterstützen, erkannte Muster und Strukturen zu verbalisieren (mündlich und schriftlich)?

„Vom halbschriftlichen zum schriftlichen Subtrahieren - Was ist gleich? Was ist verschieden?" (WS 12)

Katja Schönwitz (GGS Buchholz, Witten)

Im Workshop wird praxisnah dargestellt, wie die PIK AS-Unterrichtsmaterialien im Unterricht eingesetzt wurden. Anhand von Beispielen aus einem dritten Schuljahr soll exemplarisch aufgezeigt werden, wie die Verknüpfung von halbschriftlichen und schriftlichen Rechenverfahren so gestaltet werden kann, dass die Kinder diese nicht nur auswendig beherrschen, sondern diese auch verstehen - was dazu führt, dass die Kinder weniger Feh-ler machen. Im Workshop wird dabei der Schwerpunkt auf die "Einführung" der schriftlichen Subtraktion über das Ergänzungs-Verfahren ('Zählermodell') gelegt und gezeigt, dass sich die Schüler und Schülerinnen das neue Verfahren über die Anknüpfung an ein bekanntes halbschriftliches Verfahren eigenständig erarbeiten konnten.

 

„Halbschriftliches Rechnen auf eigenen Wegen mit Mathe-Konferenzen" (WS 13)

Beate Sundermann (Studienseminar Bochum & Technische Universität Dortmund, Teilprojekt PIK)

Jede Lehrerin, jeder Lehrer weiß, dass es kein Lernen im Gleichschritt gibt und demzufolge die einzelnen Kinder genauer in den Blick zu nehmen und zu fördern sind. Aber: Wie kann das im Unterricht konkret aussehen?
Im Workshop wird am Beispiel der halbschriftlichen Subtraktion im Tausenderraum vorgestellt, wie ein Umgang mit der Vielfalt der Leistungen der Kinder produktiv gestaltet werden kann. Wesentliches Leitprinzip ist hierbei das dialogische Lernen, das sog. „Ich-Du-Wir-Prinzip". Im Workshop soll daher ein besonderes Augenmerk auf das Durchführen von ‚Mathe-Konferenzen' gelegt werden.

 

„Folgen mit Farben und Formen" - Materialien für eine „Muster-Werkstatt" für die ersten Schulwochen im 1. Schuljahr (WS 14)

Melanie Ständer (Joachim-Schule, Essen)

Im Workshop werden Materialien vorgestellt, mit Hilfe derer auf die heterogenen Lernvoraussetzungen von Schulanfängern eingegangen werden kann. Die Unterrichtsreihe „Folgen mit Farben und Formen" thematisiert dabei nicht nur inhaltsbezogene Kompetenzen (Kenntnisse zu Farben, ebenen Figuren und Raumorientierung), sondern es werden auch prozessbezogene Kom-petenzen angesprochen (Fähigkeit, Muster zu erkennen, fortzusetzen und eigenständig zu generieren).

 

Sprachförderung im Mathematikunterricht - Übungen zum Aufbau einer fachbezogenen Sprache (WS 15)

Lilo Verboom (Studienseminar Duisburg & Technische Universität Dortmund, Teil-projekt PIK)

"Damit Kinder - insbesondere auch Kinder mit Zuwanderungsgeschichte - lernen, sich im Mathematikunterricht verständlich und nachvollziehbar zu äußern, bedarf es oftmals intensiver, schematischer Sprachübungen. Im Workshop sollen Möglichkeiten vorgestellt werden, wie es gelingen kann, diese Übungen motivierend, spielerisch und fachlich herausfordernd in den Mathematikunterricht zu integrieren."

 

Mit „mathematisch begabten" Kindern rechnen (WS 16)

Jan Wessel (Technische Universität Dortmund, Teilprojekt PIK)

Die Heterogenität der Kinder stellt auch im Mathematikunterricht eine große Herausforderung für viele Lehrerinnen und Lehrer dar. Diese Heterogenität erfordert es, dass die Förderung der Kinder sich nicht an einem fiktiven Klassendurchschnitt orientiert, sondern an den individuellen Fähigkeiten der Kinder ansetzt. Dabei darf nicht vergessen werden, dass auch die „mathematisch begabten" Kinder im Unterricht nicht sich selbst überlassen, sondern individuell wahrgenommen und darauf aufbauend gefördert werden sollten. Der angebotene Workshop widmet sich daher anhand eines Fallbeispiels den folgenden Fragen:

Was kennzeichnet „mathematische Begabung"?
Wie kann eine solche „Begabung" im Unterricht erkannt werden?
Was sind geeignete Ansätze und Aufgaben zur Förderung „mathematisch begabter" Kinder?

Einsatz von Texterschließungs- und Bearbeitungshilfen bei komplexen Sachaufgaben (WS 17)

Anne Westermann (Studienseminar Dortmund & Technische Universität Dortmund, Teilprojekt PIK)

Im Workshop wird an Beispielen aufgezeigt, wie bei unterschiedlichen Aufgaben Methoden der Texterschließung genutzt werden können. Darüber hinaus werden Anregungen gegeben, wie Kinder geeignete Bearbeitungshilfen zum erfolgreichen Lösen von Sachaufgaben erwerben und aufgabenbezogen nutzen können.

 

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