Mathe konkret

Die Länder Berlin und Brandenburg befinden sich weiterhin im Prozess der Implementierung des neuen Rahmenlehrplans sowie des Fachplans Mathematik. Die zentralen Ideen sind dabei das verständnisorientierte und entdeckende Lernen, der Einsatz ergiebiger und kommunikationsfördernder Aufgaben und Lernsituationen, beziehungsreiches Üben sowie diagnosegestützte Förderung. Dieser Ansatz erfordert die Entwicklung eines Unterrichts, der das selbstständige Denken und das aktive Tätigsein der Schülerinnen und Schüler anregt und ermöglicht.

Große Herausforderungen für die Qualitätssicherung des Unterrichts stellen außerdem die Umsetzung des „Gemeinsamen Lernens“, die zunehmende Anzahl von fachfremd unterrichtenden Kolleg*innen und die Übernahme des Unterrichts durch Seiteneinsteiger*innen dar.

Ziel des Projektes ist die konkrete Unterstützung von Schulen, Fachkonferenzen und Lehrkräften bei der Weiterentwicklung des Mathematikunterrichts. Dabei werden die oben beschriebenen Herausforderungen bewusst einbezogen. 

In dem Projekt werden von den Schulen vier Module unter dem großen Thema „Sicher Rechnen lernen - Prävention und Förderung“ bearbeitet. Thematisch wird mit den Modulen eine Fokussierung auf vier inhaltliche Schwerpunktthemen aus der Leitidee „Zahlen und Operationen“ vorgenommen, die jeweils mit einem Querschnittsthema (Heterogenität und Inklusion, Rechenschwierigkeiten, Sprachbildung und digitale Medien) verknüpft werden. Die Berücksichtigung der prozessbezogenen Kompetenzen im Unterricht ist ein durchgängiges Thema aller Module.

Zunächst werden etwa 16 Schulberater*innen zum Modul 1 in drei eintägigen  Veranstaltungen durch die Partner LISUM und PIKAS qualifiziert. Einige Monate später findet eine ganztägige Auftaktveranstaltung für die beteiligten Schulen statt, bei der durch Vorträge und Workshops diverser Input erfolgt. Am Ende dieser Veranstaltung verabreden die in einem Schulnetzwerk (ca. 5 Schulen) organisierten Schulen, welche Schwerpunkte sie sich passend zum Modul 1 für ihre Arbeit in den nächsten Monaten setzen. Bei der Umsetzung des Themas werden sie zweimal von den Schulberater*innen besucht und dabei beraten. Parallel dazu erfolgt die an zwei Ganztagen angesetzte Qualifizierung der Berater zu Modul 2 und nachfolgend die Auftaktveranstaltung der Schulen zu Modul 2 etc.

Die Qualifizierung ist so aufgebaut, dass die Ausbildung der Schulberater*innen dieselben inhaltlichen Schwerpunkte aufweist wie die entsprechenden Inhalte in der späteren Tätigkeit während der Schulbegleitung.

Während ihrer Qualifizierung lernen die Schulberater*innen Fortbildungskonzeptionen und Fortbildungsmaterialien kennen, welche sie nutzen und für eigene Zwecke modifizieren können. Sie arbeiten dabei vom höheren Standpunkt eines Beraters sowohl aus fortbildungsmethodischer Perspektive (Welche Methoden kann ich einsetzen? Wie gehe ich mit Widerständen um? etc.), als auch aus einer fortbildungsdidaktischen Perspektive (Mit welchen inhaltlichen Schwierigkeiten ist bei den Teilnehmenden zu rechnen? Wie kann ich Aufgabenstellungen differenzieren? etc.). Besondere Schwerpunkte der Qualifizierung sind neben dem fachdidaktischen Input die konkrete beispielhafte Umsetzung im Unterricht.