Eine in den Mathematikunterricht integrierte Sprachbildung von Beginn an ist grundlegend für viele Lernprozesse. Die sprachliche Entwicklung ist ein Prozess, der Zeit und Kontinuität braucht. Die Lehrkraftsprache hat einen bedeutsamen Einfluss auf diese Entwicklung.
In Kommunikationssituationen sollte die Lehrkraft …
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ein Sprachvorbild für die Kinder sein.
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Ihre Schüler:innen zum selbstständigen und korrekten Gebrauch der im Mathematikunterricht etablierten Sprachmittel anregen,
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durch den Einbezug von sprachlich begleiteten Materialhandlungen das Gesagte visualisieren (lassen) und
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die sprachlichen Ausdrucksfähigkeiten der Kinder im Zuge solcher Gespräche weiterentwickeln, indem sie als sprachliches Korrektiv wirkt.
Sprachliches Vorbild sein
Lehrkräfte agieren (auch) im Mathematikunterricht als sprachliches Vorbild. Ein Bewusstsein über diese Rolle ist wichtig, um die sprachliche Entwicklung der Kinder gezielt zu unterstützen.
Ein Beispiel:
Denkmoment
Überlegen Sie einmal selbst: Wie könnte die Lehrkraft sprachlich auf die Kinderaussage „Es ist wie ein Countdown!“ reagieren?
Verwendung von Sprachmitteln anregen
Ein weiteres Beispiel für eine mögliche Äußerung eines Schülers:
Hier findet die Antwort des Schülers („Hier ist es ja immer gleich.“) auf rein beschreibender Ebene unkonkret und ohne spezifische Mittel zur Beschreibung der Entdeckung statt. Die Lehrkraft sollte sich damit nicht zufrieden geben, sondern den Schüler aktiv zur Nutzung von Sprachmitteln anregen.
Denkmoment
Überlegen Sie erneut selbst: Wie könnte die Lehrkraft den Schüler anregen, Sprachmittel zu nutzen, die seine Beschreibung unterstützen?
Auf allgemeiner Ebene bieten sich folgende Elemente an:
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Verlängerung von Äußerungen initiieren
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zur Nutzung des Sprachspeichers auffordern
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an Kinderäußerungen anknüpfen
Auch hier ein kurzes Innehalten. Wie könnte dies konkret aussehen?
Hier eine mögliche Anwendung:
Detailliertere Erläuterung der Sprechblasen:
So könnte die Lehrkraft den Schüler explizit auf die Nutzung des Sprachspeichers hinweisen: „Schau mal auf unseren Sprachspeicher, ob dir etwas helfen kann, das noch genauer zu sagen.“ Des Weiteren könnte sie auch mit einem allgemeinen Impuls (bspw. „Erkläre mal genau, was du meinst.“) den Schüler auffordern seine Aussage zu verlängern, indem er das Gesagte präzisiert. Um ihn dabei weiter zu unterstützen, kann sie zusätzlich an die Schüleräußerung anknüpfen, z. B. paraphrasieren („Genau, das Ergebnis ist bei allen Aufgaben gleich“) und dabei (betonte) Fachausdrücke verwenden sowie Satzphrasen anpassen. Sie baut selbst sprachliche Mittel in die Rückmeldung ein und knüpft an die Kinderäußerung an, um das Kind zur Nutzung von Sprachmitteln anzuregen.
Materialhandlungen sprachlich begleiten
Zentral im Mathematikunterricht ist die Darstellungsvernetzung. Das vorliegende Beispiel zeigt, wie man Kinder im Kontext der Entdeckerpäckchen zur Darstellungsvernetzung anregen kann:
Wichtig ist, dass alle Bilder, Materialien und symbolische Darstellungen für alle Kinder sichtbar sind und die Anordnung der Darstellungen den Kindern Einsichten in Zusammenhänge erleichtert. Um die Darstellungen sprachlich zu begleiten, sollte die Lehrkraft nun passende Impulse nutzen. Mit Hilfe dieser kann sie die Kinder auffordern/anregen, Zusammenhänge herzustellen und Darstellungen zu vernetzen. Allgemein bedeutet dies:
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Visualisierungen von Anfang an sprachlich begleiten
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Zusammenhänge zwischen Darstellungen hervorheben
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Kinder ebenfalls dazu anregen.
Als sprachliches Korrektiv wirken
Im Kontext der Lehrkraftsprache spielt das sprachliche Korrektiv eine wichtige Rolle.
Im vorliegenden Beispiel ist es wichtig, nicht vordergründig den Kasus-Fehler „die Zahl“ in den Blick zu nehmen und zu korrigieren, sondern zur mathematischen Präzisierung aufzufordern. Durch die Impulse “Ja genau, die Zahlen werden immer größer.“, „Du sagst „die Zahl“. Welche Zahl meinst du denn genau?“ oder „Kannst du noch genauer sagen um wie viel größer?“ gelingt es der Lehrkraft das Kind in seiner inhaltlichen und sprachlichen Entwicklung durch sprachliches Korrektiv zu unterstützen. Allgemein bedeutet dies:
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situativ und individuell korrektives Feedback geben
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zur inhaltlichen Präzisierung auffordern
Literaturverweise
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Götze, D. (2015). Sprachförderung im Mathematikunterricht. Cornelsen.
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PIKAS-Team (i. E.). Sprachbildung im Mathematikunterricht der Grundschule. Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.).