Überblick

Lernstands-Feststellungen sollen der Lehrperson Informationen über die individuellen Lernstände der Kinder geben – über ihre aktuellen Einzelleistungen, über ihre Strategien und über ihre Lernentwicklungen.
Ein Instrument, mit dem kontinuierlich Lernstände wahrgenommen werden können, um die Kinder entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit fördern zu können, sind die Diagnoseaufgaben für den sog. Mathebriefkasten. Zu einer vorgegebenen Aufgabenstellung, deren Bearbeitung nicht länger als fünf bis zehn Minuten in Anspruch nehmen sollte, halten die Kinder ihre individuellen Aufgabenbearbeitungen und Erklärungen auf einem Papier fest. Diesen "Brief" werfen sie, adressiert an die Lehrkraft, in einen Briefkasten, z. B. einen mit gelbem Papier beklebter Schuhkarton mit Schlitz. 
Die Lehrkraft erhält so innerhalb kürzester Zeit einen guten Einblick in die individuellen Lernstände.

Foto einer Umsetzung des Mathebriefkastens in der Schule. Rechts: Gelber Schuhkarton mit Postsymbol und Schlitz. Beschriftet mit Leerungszeiten. Links: Offener Karton mit der Beschriftung „Mathe-Briefkasten“, darin kategorisierte Aufgabenblätter.
Mathebriefkasten

Sachinfos

Die Sachinformationen zum „Mathebriefkasten" geben anhand von Beispielen aus dem Unterricht einen Einblick in die konzeptionellen Hintergründe sowie die Einsatzmöglichkeiten dieses Instrumentes.

Sachinfo - Mathebriefkasten

Moderatormaterial

Präsentation

Die Präsentation beschreibt zunächst, inwiefern im Unterricht, soweit das im Spannungsverhältnis von Entwicklungs- und Auslesefunktion von Schule möglich ist, die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler und eine Kultur der Ermutigung vorherrschen sollten: Die primäre Funktion von Lernstandsfeststellung in der Schule ist nicht die Überprüfung, sondern die Unterstützung. Es geht darum, Lernentwicklungen und -ergebnisse zu dokumentieren – nämlich für die Lehrperson als Informationen über individuelle Lernstände als Grundlage für die Planung von Fördermaßnahmen und für die Schülerinnen und Schüler als Hilfe bei (Mit)-Planung und (Mit)-Steuerung des eigenen Lernprozesses. Das setzt eine stärkenorientierte Sicht auf das Lernen der Kinder voraus und resultiert darin, dass Lernstände von Schülerinnen und Schülern für diese transparent und kontinuierlich erhoben werden.
Im Hauptteil der Präsentation wird mit dem Mathebriefkasten ein Instrument vorgestellt und anhand von Beispielen illustriert, die dazu beitragen können, diese Intention zu realisieren. Die TeilnehmerInnen sollen angeregt werden, dieses Instrument in ihrer eigenen Praxis zu erproben und es ggf. in das schulinterne Leistungskonzept zu implementieren.

Moderationspfad

Der Moderationspfad enthält wichtige Hintergrundinformationen zu den einzelnen Folien und gibt den möglichen Verlauf einer Veranstaltung wieder. Damit er für die eigenen Zwecke modifiziert werden kann, bieten wir ihn auch als Word-Dokument an.

Teilnehmermaterial

Das Material für die TeilnehmerInnen umfasst ein Handout, ein Arbeitsblatt zur Auseinandersetzung mit dem Kapitel 4 des Lehrplans NRW (‚Leistungen fördern und bewerten’), ein Arbeitsblatt zur Analyse von Schülerlösungen zur Reflexion über die mit dem Einsatz von Mathebriefen verbundenen Chancen sowie zwei Arbeitsblätter, die zum einen Hintergrundinformationen beinhalten und zum anderen zur Erprobung und Reflexion dieses Instrumentes im eigenen Unterricht anregen sollen.