Das erwartet Sie in diesem Modul

  • Welche Diagnoseinstrumente gibt es?
  • Wie lassen sich Standortbestimmungen im Unterricht einsetzen?
  • Was sind Vor- und Nachteile der jeweiligen Diagnoseinstrumente? (Eigenaktivität)

Welche Diagnoseinstrumente gibt es?

Die Leistungsfeststellung im Mathematikunterricht sollte primär der Unterstützung von Lernprozessen (nicht der Leistungsüberprüfung) dienen. Dafür bedarf es möglichst kontinuierlicher, kompetenzorientierter, individuumsbezogener und prozessorientierter diagnostischer Methoden. Für den Matheunterricht gibt es eine Vielzahl an Diagnoseinstrumenten, um Informationen über den mathematischen Wissenstand eines Kindes herauszufinden. Sie sollen Voraussetzungen zum Erwerb neuen Wissens und Handelns (vgl. Bundschuh & Winkler, 2014, S. 348) ermitteln und legen damit eine Grundlage für die diagnosebasierte Förderung.

Der erfolgreiche Einsatz verschiedener Diagnoseinstrumente setzt eine sorgfältige Aufgabenauswahl voraus. Sogenannte informative Aufgaben zeichnen sich durch einen besonders hohen Informationsgehalt aus. Sie geben Einblicke in die Denkwege der Kinder, beispielsweise um Fehlvorstellungen aufzudecken. Anstatt bloß zu prüfen, ob eine Aufgabe richtig oder falsch gerechnet wurde, zeigt sich Überlegungen, die der Aufgabenbearbeitung zugrunde lagen. 

Die vier Idealtypen informativer Aufgaben sind:

Aufgabenvariationen durch Veränderung der Darstellung oder Situation, Platz für Nebenrechnungen, Aufforderung zum Beschreiben der Vorgehensweise, Zusammenhängende Aufgaben
 

Wie lassen sich Standortbestimmungen im Unterricht einsetzen?

Das übergeordnete Ziel des Einsatzes von SOBen ist die Erhebung der individuellen Kenntnisse und Kompetenzen der Kinder in Bezug auf ein konkretes Rahmenthema, um den Unterricht an den Lernständen der Kinder auszurichten (vgl. Voßmeier 2012, S. 109).

Die SOB soll Grundlage für Diagnose und anschließende Förderung sein. Es gibt keine Bepunktung oder Benotung. Die Aufgaben beziehen sich auf das festgelegte Thema, nicht etwa das gesamte Schuljahr oder die Grundschulzeit.

Je nach Einsatzzeitpunkt der SOB können unterschiedliche Zielsetzungen verfolgt werden:

Eingangs-SOB (vor Behandlung des Themas im Unterricht): Lernvoraussetzungen erfassen, Kindern Transparenz über kommenden Lernstoff geben; Abschluss-SOB (nach Behandlung des Themas im Unterricht): Lernzuwachs erfassen, ggf. Bildung von Fördergruppen o. ä., Gestaltung des weiteren Unterrichts

Für eine Übersicht über die Kompetenzen aller Kinder der Klasse bietet sich eine schriftliche SOB an. Sie können eine SOB natürlich auch mündlich mit einzelnen Kindern durchführen.

Das folgende Video illustriert am Beispiel des Rahmenthemas „Entdecker-Päckchen" die Durchführung einer Eingangs- und Abschluss-SOB im Unterricht.

Standortbestimmung


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Eigenaktivität: Wo liegen Vor- und Nachteile von Standortbestimmungen?

Weiterführende Informationen aus Partnerprojekten

Weiterführende Informationen zur Vertiefung so wie Material zum Einsatz im Unterricht finden Sie auch auf folgenden Partnerprojektseiten: 


Lernstände wahrnehmen 

Video Standortbestimmungen

Informationen und Material zu informativen Aufgaben, Standortbestimmungen, Mathebriefkästen, Lerntexten und Beobachtungsbögen.


Standortbestimmungen 

Leistungen feststellen

Einsatz von Standortbestimmungen, Diagnose mithilfe des Mathebriefkastens und die Kriterien informativer Aufgaben.


Informative Aufgaben 

Diagnostische Gespräche

Thematisierung der Eigenschaften informativer Aufgaben sowie der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung diagnostischer Gespräche.