Bei der Erhebung von Kompetenzen kommt es auf die Aufgaben und die dazu passenden Impulse an. Die gewählten Aufgaben sollten geeignet sein, um Einblicke in die Lösungsideen und -wege der Kinder zu erhalten. Aufgaben, die einen detaillierten Einblick in die Lösungswege der Kinder erlauben, werden "Informative Aufgaben" genannt. Diese diagnostischen Informationen bilden die Grundlage für weitere Fördermaßnahmen auf dem individuellen Lernstand jedes Kindes und sind deshalb für Diagnose- und Förderaufgaben besonders geeignet.
Während der Bearbeitung von informativen Aufgaben sollten auch gezielte Impulse der Lehrkraft die kognitive Aktivierung anregen und die Kinder zum Erklären ihrer Lösungsideen und -wege anregen. Dies bietet sich z. B. an, wenn die Kinder in einer Arbeitsphase Aufgaben bearbeiten. Die Lehrkraft kann sich einzelnen Kindern zuwenden und durch geplante, gezielte Impulse mehr über ihren Lernstand erfahren (Diagnose) oder tiefergehendes Denken anregen (Förderung). So können, durch kurze Austauschmomente zwischen Lehrkraft und Kind, diagnostische Gespräche in den Unterrichtsalltag integriert und in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden.
Diagnose und Förderung können dabei gemeinsam erfolgen: Im Austausch mit dem Kind werden sowohl Informationen über den Wissensstand gesammelt als auch das Weiterdenken angeregt. Je nach gewähltem Impuls kann der Fokus jedoch mehr auf Diagnose oder Förderung gesetzt werden.