Das erwartet Sie in diesem Mini-Modul:

  • Warum ist Förderung wichtig?
  • Wie hängen die Leitideen guten Mathematikunterrichts mit Förderung zusammen?
  • Welche Leitideen werden mit der Schulanfangskartei angesprochen? (Eigenaktivität)

Warum ist Förderung wichtig?

Studien der Unterrichtsforschung zeigen, dass Lehr- und Lernprozesse effektiv und nachhaltig gestaltet werden können, wenn sie an individuelle Lernstände der Lernenden anknüpfen (vgl. Helmke, 2012). Im Mathematikunterricht sollten daher alle Kinder ihrem Leistungsniveau entsprechend gefördert werden. Dies kann durch diagnosegeleitete Förderung realisiert werden.

Wie hängen die Leitideen guten Mathematikunterrichts mit Förderung zusammen?

Warum gute Förderung für den Mathematikunterricht essentiell ist, lässt sich außerdem anhand der fünf Qualitätsmerkmale guten Mathematikunterrichtes erläutern:

Kognitive Aktivierung

Mathematische Kompetenzen entwickeln sich durch aktives und tiefgehendes Denken. Oberflächenlernen reicht für ein umfassendes Verständnis des Gelernten nicht aus. Es sollten daher möglichst alle Schüler:innen im Unterricht aktiv ins Denken kommen.

Förderung sollte daher, z. B. durch reichhaltige Aufgaben oder mathematische Diskussionen, stets tiefergehendes Lernen anregen.

Verstehensorientierung

Guter Mathematikunterricht zielt neben dem Trainieren von Rechenfertigkeiten auf ein inhaltliches Verständnis der Inhalte ab. Bei mangelndem Verständnis stoßen Lernende, z. B. bei der Übertragung auf andere Kontexte, flexiblem und geschickten Rechnen, schnell an ihre Grenzen.

Förderung sollte also nicht primär das Auswendiglernen von Ergebnissen, sondern ein tiefergehendes Verständnis der Inhalte anstreben.

Durchgängigkeit

Im Sinne des Spiralprinzips werden mathematische Inhalte, Prozesse und Ideen immer wieder aufgegriffen. Durch Anknüpfen an Vorwissen und Vorausgreifen auf weiterführende Inhalte wird mathematisches Wissen systematisch miteinander verknüpft.

Förderung sollte daher auf wiederkehrende Inhalte, z. B. produktive Aufgabenformate und anschlussfähiges Anschauungsmaterial, zurückgreifen.  

Lernendenorientierung und Adaptivität

Lernende werden von ihren individuellen Lernständen ausgehend gefördert. Dies wird in einem diagnosebasierten, differenzierten Unterricht realisiert.

Förderung sollte also bei individuellen Potentialen, Bedürfnissen und Schwierigkeiten der Lernenden ansetzen (Prediger & Selter, 2008).

Kommunikationsförderung

Gespräche zwischen Lehrkräften und Lernenden sowie zwischen den Lernenden untereinander spielen eine zentrale Rolle im Mathematikunterricht. Kommunikation ist dabei gleichzeitig eine Tätigkeit, die das mathematische Lernen unterstützt, und eine Kompetenz, die entwickelt werden muss.

Förderung sollte daher die Potentiale des Austauschs zwischen Schüler:innen nutzen und die Kommunikationsfähigkeit der Lernenden (z. B. mithilfe von Sprachspeichern) explizit fördern.

Weitere Informationen zu den Qualitätsmerkmalen und Beispiele für die Jahrgangsstufen 1 und 2 finden Sie im Modul "Leitideen guten Mathematikunterrichts". 

Eigenaktivität: Welche Leitideen werden mit der Schulanfangskartei angesprochen?

Weiterführende Informationen aus Partnerprojekten

Weiterführende Informationen zur Vertiefung sowie Material zum Einsatz im Unterricht finden Sie auch auf folgenden Partnerprojektseiten:


Sprachbildung 

Guter Unterricht

Unterrichtsanregungen zur Förderung der Kommunikation im Mathematikunterricht durch Mathekonferenzen und mathematische Brieffreundschaften sowie Texte und Videos zum Thema "Guter Unterricht"


 

Diagnose und Förderung

Verstehensgrundlagen im Fokus

Thematisch sortierte Module mit Materialien und Fortbildungsangeboten, darunter Informationsvideos zur Einführung in die didaktischen Konzepte


Aktives Lernen 

Verstehensorientierung

Spiralprinzip

Didaktische Grundlagen zum Aktiven Lernen, der Verstehensorientierung und dem Spiralprinzip mit Hinweisen für die Umsetzung im Unterricht und Unterrichtsmaterial


Die fünf QuaMath-Prinzipien 

Projektinformationen zum QuaMath-Programm