Sprachliche Schwierigkeiten, nicht nur von mehrsprachigen Schülerinnen und Schülern, geraten immer mehr ins Blickfeld, nicht zuletzt weil viele vergleichende Leistungsstudien die Sprachkompetenz als zentralen Erfolgsfaktor für Mathematikleistung spezifiziert haben. Obwohl in vielen Bundesländern Sprachförderung als verpflichtende Aufgabe aller Fächer verordnet haben, wissen viele Lehrerinnen und Lehrer nicht genau, was sie tun sollen.

In allen aktuellen Richtlinien und (Kern-)Lehrplänen für die Grundschule wird Sprachförderung als wichtige Aufgabe aller Fächer aufgeführt, und die Lehrpläne Mathematik fordern im Rahmen der Förderung allgemeiner Kompetenzen wie Darstellen, Kommunizieren und Argumentieren den Aufbau einer fachbezogenen Sprache sowie die Vermittlung von Fachbegriffen und sprachlichen Mitteln. Es gibt aber bislang kaum Anregungen für Lehrkräfte, wie dies möglich ist.

Im Projekt PIKAS liegen beispielhafte Analysen sprachlicher Herausforderungen sowie erprobte Unterrichtskonzepte zur fachbezogenen Sprachförderung vor, die Fachleitungen und Multiplikatoren verfügbar gemacht werden sollen.

Im Schuljahr 14/15 wird erstmalig ein Kurs im Umfang von 150 Stunden (6 Credits) in Soest durchgeführt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus dem gesamten Bundesgebiet.

Die Ziele des Kurses, sind dass die Teilnehmenden

  • die Relevanz der Bildungs- und Fachsprache für den Unterrichtserfolg erkennen,
  • typische sprachlichen und fachlichen Hürden im Verstehens- und Lernprozess benennen können und
  • über ein breites Repertoire an Ansätzen zur ganzheitlichen und fokussierten Sprachförderung verfügen.

Aufgrund der hohen Nachfrage (doppelte Überbuchung) wurde die Maßnahmen im Schuljahr 15/16 erneut angeboten. Zu Beginn des Jahres 2017 wird die dritte Auflage des Kurses mit erneut 40 Teilnehmenden in Soest starten.